Lang ist es her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Irgendwie ist es im Blog wie im richtigen Leben: Je länger eine Sache liegt, desto weniger will man sie anpacken.
Dafür ist mir anderes gelungen. Ich habe geheiratet ─ und endlich mein erstes Buch geschrieben! Es heißt "Regakaman - Geboren in Kurdistan" und wartet gerade auf seine Veröffentlichung. Drückt mir die Daumen, dass einer der angeschriebenen Verlage zugreift und das Buch druckt!
Es handelt sich um eine wahre Geschichte, erzählt von zwei kurdischen Frauen, die einen anderen Weg einschlugen, als in ihrer Gesellschaft vorgegeben. Ihr Lohn: Ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Deshalb auch der Titel Regakaman. Das kurdische Wort bedeutet "Unser Weg".
Geboren 1971 in Sulaimaniyya im kurdischen Autonomiegebiet des Iraks, erfährt Nura in der männerdominierten Welt kaum Wertschätzung und muss im Haushalt schon früh ihren Brüdern zu Diensten sein.
Für eigene Träume bleibt keine Zeit. Mit 17 erfolgt die Zwangsheirat mit einem fast doppelt so alten Mann, dessen Familie sie von nun an ebenfalls schikaniert. Die im Golfkrieg gegen die
Kurden vorrückenden Truppen Saddam Husseins zwingen Nura 1991 mit ihrem kleinen Baby zur Flucht in den Iran. Anschließend gelangen sie mit Hilfe von Schleppern nach Deutschland und beantragen
dort Asyl. Sie findet Arbeit, erlernt die deutsche Sprache und lässt sich trotz Morddrohungen der Brüder 1997 von ihrem Mann scheiden. Allerdings sind die glücklichen Jahre der beiden in Freiheit
gezählt.
Im Jahr 2000 verliert ihre damals zehnjährige Tochter Dekan bei einem Verkehrsunfall ein Bein und muss wegen auftretender Komplikationen drei Jahre im Krankenhaus verbringen. Nur mühsam
kämpft sich das Mädchen zurück ins Leben. Das Jugendamt schickt sie zunächst auf eine Behindertenschule. Später wechselt sie auf eine Sonderschule auf der sie den Hauptschulabschluss erzielt.
Aufgrund ihrer Behinderung erfährt sie an allen Schulen häufig Ausgrenzung und Mobbing.
Als die beiden mir ihre Geschichte erzählten, saß ich oft nur staunend da, unfähig zu glauben, dass dies das Schicksal von nur zwei Menschen ist. Es war wahnsinnig spannend zuzuhören und ich hoffe, dass auch ihr bald in den Genuss der kompletten Geschichte kommen könnt!
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emily (Montag, 17 August 2015 18:58)
Hallo Herr Schürle, ich hab regelmäßig in Ihren Blog geschaut und freue mich riesig, dass es bei Ihnen weitergeht.
Die Geschichte ist anrührend und ich hoffe, ein Verlag interessiert sich dafür. Drücke die Daumen.
Halten Sie uns doch auf dem Laufenden. Dieser Abschnitt (wie bringe ich ein Manuskript bei einem Verlag unter) interessiert, glaube ich, nicht nur mich.
Viele Grüße Emily
Schürle schreibt (Montag, 24 August 2015 09:43)
Danke liebe Emily, ich werde es auf jeden Fall erzählen. Bislang gab es lediglich drei Absagen, also besteht noch Hoffnung!
Genießen Sie den Tag!