Bei meinem Abschied drückten mir meine Weggefährten oft ihren Respekt vor meinem Schritt aus. Häufig endete der Satz dann so oder ähnlich: "Ich würde nie den Mut aufbringen."
Nun halte ich mich nicht für einen ausgesprochenen mutigen Menschen und deshalb habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Stand heute bin ich zu folgendem Schluss gekommen. Es ist nicht der Mut alleine, der diesen Schritt ermöglichte. Zusätzlich spielt etwas anderes eine große Rolle. Etwas, das viele Menschen verloren haben, weil es vom Verstand nicht erklärbar und kontrollierbar ist: Das Vertrauen auf die Intuition. Denn die eigene innere Stimme weiß genau, was im Moment richtig ist. Nur spricht sie sehr leise und wird allzu oft vom Verstand mit durchaus schlüssigen Argumenten niedergebügelt. In meinem Fall mit Aussagen wie: "Und was ist, wenn es nicht funktioniert und du nach einem Jahr keinen Job bekommst?" "Was, wenn du die Raten für dein Haus und den Unterhalt für dein Kind nicht mehr bezahlen kannst?" Schnell bekommt man ein schlechtes Gewissen und ist der Meinung man wäre faul, würde nicht genügend machen. Nur, für wen oder was arbeiten wir eigentlich? Neben der Erfüllung der Grundbedürfnisse doch vor allem um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen, oder nicht?
Beate schrieb mir folgende Worte von William Shed in mein Abschiedsgeschenk: Im Hafen ist ein Schiff sicher, aber dafür ist es nicht gebaut. Wir können nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn wir nicht bereit sind, das Alte aus den Augen zu verlieren.
Es ist wirklich eine schöne Metapher zum Verhalten der Menschen, die sich immer schwer tun, ihre Komfortzone zu verlassen und neues in Angriff zu nehmen. Doch um
zufrieden und glücklich zu werden ist dieser Schritt unabdingbar.
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